Gedenkstätte Lindenstraße
Die Gedenkstätte Lindenstraße in Brandenburg ist ein zentraler Erinnerungs- und Bildungsort, nur einen kurzen Fußweg vom Sanssouci-Park entfernt. Sie ist in einem ehemaligen Gefängnis- und Gerichtsgebäude untergebracht und widmet sich der Erinnerung an politische Verfolgung und Haft in der NS-Diktatur, der sowjetischen Besatzungszone und der DDR. Zudem thematisiert sie die erfolgreiche Überwindung der SED-Diktatur durch die Friedliche Revolution 1989/90.
Inhaltsverzeichnis
Gedenkstätte Lindenstraße | ehemaligen Gefängnis- und Gerichtsgebäude
Die Landeshauptstadt Potsdam ist national und international hauptsächlich für ihre Schlösser, Gärten und Parks bekannt, die als bedeutende architektonische Zeugen der frühen Neuzeit und des 19. Jahrhunderts zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Neben diesen kulturellen Schätzen birgt Potsdam auch eine reiche Geschichte im Bereich der Demokratie- und Diktaturgeschichte des 20. Jahrhunderts.
Nur einen kurzen Fußweg vom Park Sanssouci entfernt befindet sich in der Innenstadt die Gedenkstätte Lindenstraße. Als zentraler Erinnerungs- und Bildungsort in Brandenburg ist sie in einem ehemaligen Gefängnis- und Gerichtsgebäude untergebracht. Hier wird an politische Verfolgung und Haft in der NS-Diktatur, der sowjetischen Besatzungszone und der DDR erinnert. Gleichzeitig wird die Überwindung der SED-Diktatur durch die Friedliche Revolution 1989/90 thematisiert.
Das äußere Erscheinungsbild der Gedenkstätte zeigt sich zur Straße hin als barockes Stadtpalais, während der Innenhof mit einem zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichteten Gefängnis überrascht. Hier wurden ab 1933 Urteile im Sinne der NS-Ideologie gefällt, nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte die sowjetische Geheimpolizei den Ort zur Durchsetzung ihrer Besatzungsherrschaft, und von 1952 bis 1989 betrieb das Ministerium für Staatssicherheit der DDR das Gefängnis.
Der Gebäudekomplex wurde im Zuge der Friedlichen Revolution zum “Haus der Demokratie”, in dem die Vorbereitungen für die einzige freie Volkskammerwahl 1990 stattfanden. Heute informiert eine Dauerausstellung die Besucher über die wechselvolle Geschichte des Ortes. Detailgetreu rekonstruierte Zellen und gut erhaltene Sicherheitstechnik gewähren Einblicke in die Vergangenheit. Die Führungen, in verschiedenen Fremdsprachen verfügbar, vermitteln einen nachhaltigen Eindruck von den Bedingungen, die politische Inhaftierte hier erdulden mussten.
Die Gedenkstätte Lindenstraße fungiert nicht nur als Informationszentrum, sondern auch als offener Lernort der Geschichte. Hier finden Zeitzeugengespräche, Projektage und öffentliche Veranstaltungen statt. Regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen eröffnen zudem neue Perspektiven auf die Geschichte des Hauses.
Adresse
Gedenkstätte Lindenstraße, Lindenstraße 54/55, 14467 Potsdam.
Öffnungszeiten
Die Gedenkstätte Lindenstraße von Dienstag – Sonntag, 10-18 Uhr geöffnet.
Tickets & Führungen
Flexibler Eintrittspreis, entsprechend den Wünschen und Möglichkeiten der Besuchenden.
Öffentliche Führung: Die öffentliche Führung in deutscher Sprache findet jeden Samstag von 14-15:30 Uhr statt. Zusätzlich können Gruppenführungen in verschiedenen Fremdsprachen jederzeit angefragt werden.
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Kontakt
Telefonnummer: + 49 (0) 331 / 971 89 000
Website: www.gedenkstaette-lindenstrasse.de