Ruinenberg: Wasserreservoir für den Park Sanssouci
Vom Ehrenhof des Schlosses Sanssouci aus kann man entfernt den Ruinenberg in Potsdam sehen. Bei der Anlage handelt es sich um keine echte Ruine. Die künstlich angelegte Ruine umgibt ein Wasserreservoir, welche für die Bewässerung des Park Sanssouci angelegt wurde.
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Ruinenberg in Potsdam: künstlich angelegte Ruine von Friedrich dem Großen
Der Ruinenberg liegt auf einer Anhöhe von 74 Meter zwischen Potsdam Bornstedt und der Potsdamer Jägervorstadt.
Das Gelände hieß vorher Höneberg und wurde als weitläufigen Jagdreviers zur Zeit Friedrich Wilhelms I. genutzt.
Mit dem Bau des Schloss Sanssouci wurden zur Verschönerung des Parks ebenfalls Wasserspiele, wie zum Beispiel die Große Fontäne in der Parterre errichtet. Diese mussten mit Wasser sowie mit dem nötigen Wasserdruck versorgt werden, um die Fontänen springen zu lassen. Dies war aufgrund der Lage – die Havel war zu weit entfernt und das Terrain über dem Wasserspiegel – nicht möglich.
Um dies zu ermöglichen, sollte im Jahr 1748 auf dem naheliegenden Höneberg ein rundes Hochbecken errichtet werden, welches über ein Röhrensystem und durch Windmühlen die Fontänen mit Wasser versorgen sollten. Diese Idee scheitere jedoch. Verwirklicht wurden am Ende nur das Wasserreservoir, einige Zu- und Ablaufkanäle sowie der der Bau einer Mühle.
Um die Anlage etwas attraktiver zu gestalten, ließ Friedrich der Große eine imitierte Ruine anlegen. Dies erfolgte durch den Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff. Die Ruinenstaffage auf dem Ruinenberg ist heute gut sichtbar.
Neugestaltung und Modernisierung des Ruinenbergs in Potsdam durch Friedrich Wilhelms IV.
Friedrich Wilhelms IV. ließ 1841 das Gelände des Ruinenbergs gartenkünstlerisch durch den Gartenarchitekten Peter Joseph Lenné neugestalten. Und durch den Fortschritt der Zeit konnte fast 100 Jahre später auch das Wasserbecken erneuert und eine kontinuierlich funktionstüchtige Fontänenanlage installiert werden. Das Wasser für das Bassin kam über eine 1,8 km langen Druckwasserleitung aus der Havel. Dazu wurde an der Neustädter Havelbucht unter Leitung von Ludwig Persius ein Pumpenhaus im maurischen Stil – das Dampfmaschinenhaus – errichtete. Es war bis dato die größte – mit 81,4 PS – Dampfmaschine Deutschlands. Am 23. Oktober 1842 wurde die Große Fontäne im Parterre unterhalb der Weinbergterrassen eingeweiht.
Ludwig Persius wurde ebenfalls mit der Erneuerung und Erweiterung der Ruinenanlage beauftragt. Er gab dem Ruinenberg sein heutiges Bild mit der kleinen ägyptischen Pyramide, den griechischen Säulen, dem normannische Turm sowie die Umfassungsmauer eines römischen Amphitheaters. Der Normannische Turm ist seit 2002 wieder als Aussichtsturm besteigbar.
Adresse
Ruinenberg, 14469 Potsdam